Auf meiner literarischen Reise in die Welt der Finanzen habe ich dir bisher von den ersten Büchern erzählt, die ich auf Empfehlung von Natascha Wegelin alias Madame Moneypenny gelesen habe, um einen ersten und teils auch schon einige weitere Schritte auf meinem Weg zu finanzieller Bildung zu gehen. Diesmal geht es um das große Thema „Ziele“. Ein Herzensthema von Natascha Wegelin. Verständlicherweise. Denn nur, wenn wir wissen, wo wir hin wollen, können wir festlegen, wie wir unser Ziel erreichen und anschließend Schritt für Schritt darauf hinarbeiten. Zum Thema hat sie diverse Podcastfolgen (erhältlich u. a. auf Spotify und bei Apple) und Moneytalks im Programm. Und auf ihrer Bücherliste stehen gleich mehrere Bücher dazu. Ob du sie wirklich alle lesen musst, das verrate ich dir heute.
„Goals“ von Brian Tracy
Das war das erste Buch,
das ich zu diesem Thema gelesen habe. Reiner Zufall, dass meine Wahl
darauf fiel. Zeitgleich hatte ich mir auch „Setze dir größere
Ziele!“ von Rainer Zitelmann gekauft, mit
dem ich also auch hätte beginnen können. Aber meine Wahl fiel nun
mal auf „Goals“.
Es ist ein richtiges
Arbeitsbuch, in dem Brian Tracy den Lesern in 21 Kapiteln helfen
will, ihr Potential zu entfalten, ihre Ziele zu definieren und zu
erreichen. Dafür stellt er uns allerlei Fragen und Aufgaben und
fasst seine Botschaften am Ende der Kapitel nochmals kurz zusammen.
Dadurch wiederholt er sich natürlich oft, die Botschaften kommen auf
diese Weise aber definitiv an 😉 Er schreibt einfach und klar und
denkt an die wichtigsten Bereiche des Lebens: Familie und Freunde,
Beruf, Finanzen und Gesundheit. Er erzählt aus seinem eigenen Leben
und gibt viele praktische Tipps.
Mir hat die Arbeit mit
„Goals“ gut gefallen, weil ich nun meine Ziele in den
verschiedenen Lebensbereichen jetzt für mich klar definiert habe und
weiß, worauf ich bei der Umsetzung achten muss. Macht mich das von
Jetzt auf Gleich zu einem wahnsinnig erfolgreichen Menschen? Nein.
Aber das liegt an mir und nicht an „Goals“, das ich durchaus
empfehlen kann.
„Die sieben Wege zur
Effektivität“ von Stephen Covey
Die Einschätzung von „Die
sieben Wege zur Effektivität“ wird relativ kurz. Ich hatte schon
nach wenigen Seiten den Eindruck, das sich Stephen Coveys Werk und
das von Brian Tracy seeehr gleichen, weswegen ich die Lektüre
abgebrochen habe. Ich wollte mich nicht gleich zwei Mal durch die
selben Fragen arbeiten.
Auch „Die sieben Wege
zur Effektivität“ ist ein Arbeitsbuch aus dem Bereich der
Selbsthilfeliteratur. Wegen des großen Erfolgs gibt es diverse
Varianten und Fortsetzungen davon
Jetzt kann ich dir
natürlich nicht sagen, welches von beiden Büchern besser ist.
Lehrreich sind sie beide in jedem Fall und du hast daher die freie
Wahl, für welches du dich entscheidest 😉
„Setze dir größere
Ziele!“ von Rainer Zitelmann
Natascha Wegelin hält
sehr viel von Rainer Zitelmann, seiner Einstellung und seinen Werken.
Daher war es fast schon Pflicht, mindestens eines seiner Bücher zu
lesen. Ich habe vor einem Jahr „Setze dir größere Ziele“
gekauft, in dem Zitelmann 18 Geheimnisse erfolgreicher
Persönlichkeiten herausarbeitet, die man dann auch auf sein eigenes
Leben anwenden kann. Spannend ist, dass er für jeden Aspekt, jedes
Geheimnis die Lebensläufe mehrerer bekannter Menschen anführt, die
der Verdeutlichung seiner Thesen dienen. Das macht die Lektüre
äußerst abwechslungsreich und anschaulich. Auch wenn nicht alle
dieser Persönlichkeiten unumstritten sind bzw. ihre Lebensläufe
nicht 1 zu 1 kopiert werden können, kann man sich von
ihnen vieles lernen.
Mir hat „Setze dir
größere Ziele“ äußerst gut gefallen und ich werde den Ratschlag
des Autors beherzigen, mich nun nach der Lektüre erneut hinzusetzen,
um das, was ich erfahren habe, auf mein eigenes Leben anzuwenden.
„The Big 5 for Life“
von John Strelecky
Auch John Strelecky möchte
uns zu erfolgreicheren und vor allem glücklicheren Menschen machen.
Sein Ansatz: Jeder Mensch hat eine Aufgabe, eine Bestimmung und muss
seinen Platz im Leben finden. In der Regel leben wir damit zugleich
unsere Stärke(n) aus, was uns Freude bereitet, sodass wir gerne
arbeiten und Erfüllung finden. Und wenn wir Erfüllung finden, sind
wir glücklich.
Er verpackt seine
Botschaft in eine Geschichte. Der Geschichte eines Mannes im
mittleren Alter, bei dessen bestem Freund und Mentor eine Krankheit
festgestellt wird, an der er schon bald sterben wird. Abwechselnd in
der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt der Protagonist nun
von dieser für ihn so entscheidenden Freundschaft, weil eben jener
Freund ihn damals aufklärte über die Theorie der „Big 5 for Life“
und wie wichtig es dafür ist zu wissen, was einem Erfüllung bringt
und womit man den größten Beitrag auf dieser Welt leisten kann.
Das Buch liest sich sehr
gut und nebenbei beginnt man selber, sich über seinen eigenen Platz
im Leben Gedanken zu machen. Mir hat’s gefallen und bei nächster
Gelegenheit leihe ich mir noch eines seiner anderen Bücher aus, zum
Beispiel Das Café am Rande der Welt.
Wem das nicht reicht oder wer den Input gerne auf andere Weise serviert bekommen möchte, der kann sich diverse Videos zum Buch auf YouTube anschauen oder auf der deutschen Website vorbeischauen. Viel Spaß!
„Essentialism“
von Greg McKeown
Dieses Buch wurde von
Natascha in den höchsten Tönen gelobt, möglicherweise habe ich es
allerdings zum falschen Zeitpunkt gelesen.
Das Buch ist in vier
Abschnitte unterteilt: Im ersten erklärt der Autor, was
Essenzialismus ist, im zweiten und dritten zeigt er uns, wie wir das
Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden und uns vom
Unwesentlichen trennen. Im letzten Abschnitt bringt er uns bei, wie
wir die Ausführung des Wesentlichen kinderleicht machen.
Die grundlegende
Botschaft, die ich von dem Buch mitgenommen habe, ist, dass es uns
nichts bringt, unsere Energie in viele Projekte zu stecken, weil wir
dann zu langsam vorwärts kommen und unsere Motivation irgendwann
versiegt. Stattdessen sollen wir all unsere Energie in ein
Projekt, das Erreichen eines Zieles stecken. Auf
diese Weise machen wir schnellere und größere Fortschritte, was uns
natürlich beflügelt, was uns wiederum weiter anspornt. So weit so
logisch.
Leider hapert es bei mir
immer noch mit der Umsetzung. Aber ich arbeite daran und widme mich
neu pro Woche einem Projekt, statt jeden Tag etwas anderes zu machen.
Ich nehme an, bei diesen Büchern muss jeder für sich schauen, wie
es am besten funktioniert. Und gelernt habe ich ja offensichtlich
auch von Greg McKeown etwas.
„Denke nach und werde
reich“ von Napoleon Hill
Hills Werk erschien
erstmals 1966, wurde seither in zahlreiche Sprachen übersetzt und
hat sich millionenfach verkauft. Ein immer noch erfolgreicher
Klassiker in diesem Bereich und bei der Lektüre fällt mir auf, wie
viele der von Hill erteilten Ratschläge Natascha Wegelin regelmäßig
an ihre Moneypennies weitergibt.
Den Anfang nahm dieses
Buch, als Hill die Gelegenheit bekam, mit Andrew Carnegie zu reden,
einem „US-amerikanischen Tycoon in der Stahlbranche“, wie es auf
Wikipedia so schön steht. Dieser verriet Hill das Geheimnis des
Erfolgs und bat ihn, es möglichst vielen Menschen zugänglich zu
machen. Hill nahm sich diese Bitte zu Herzen und redete in den
folgenden 20 Jahren mit unzähligen erfolgreichen Menschen –
aber auch mit ebenso vielen Menschen, die nicht so großen Erfolg
gehabt haben in ihrem Leben. Aus all diesen Gesprächen hat er die
13 Gesetze des Erfolgs abgeleitet und in „Denke nach und werde
reich“ in 13 übersichtlichen Kapiteln zusammengefasst.
Vieles von dem, was er
schreibt, kommt mir aus Brian Tracy’s Buch „Goals“ bekannt vor.
Während Tracys Buch mehr ein Arbeitsbuch ist, das man durcharbeitet,
ist Hills Werk mehr ein Lehrbuch, in dem – übertrieben ausgedrückt
– jedes zweite Wort kursiv geschrieben ist, um uns die Botschaft
einzutrichtern. Außerdem macht er ein großes Geheimnis aus dem
Geheimnis des Erfolgs, das fand ich etwas lästig. Das ist aber eine
sehr subjektive Kritik.
Inhaltlich geht es ihm wie
Tracy auch darum (oder eher geht es Tracy wie Hill darum, denn
schließlich war Hill vorher da), zu vermitteln, dass wir zuallererst
unser Ziel ganz konkret definieren müssen. Wir müssen daran glauben
und uns mit Autosuggestion davon überzeugen, dass wir es erreichen
können, ja, sogar schon erreicht haben. Dieser Aspekt ist ihm sehr
wichtig. Denn wenn wir nicht wirklich an unsere Fähigkeit glauben,
unser Ziel erreichen zu können, arbeiten wir selber gegen uns. Wir
sollen hartnäckig an unserem Ziel dranbleiben, uns nicht entmutigen
lassen, wir sollen uns die nötigen Fachkenntnisse gerne auch über
entsprechend qualifizierte Mitarbeiter oder Teammitglieder einholen
und mit Phantasie ans Werk gehen.
Da auf seinem Werk sicherlich einige der anderen hier genannten Bücher aufbauen, wirken seine Ideen nicht unbedingt neu und der ein oder andere Ratschlag wirkt trotz Überarbeitung veraltet (gerade hinsichtlich des Bewerbungsprozesses). Man vertieft durch die Lektüre aber nochmal einige gute Ratschläge, die man möglicherweise schon woanders gelesen hat. Außerdem gibt Hill einem einige Vorlagen für Affirmationen an die Hand, auch wenn ich mir gerade nicht ganz vorstellen kann, sie mir wirklich laut und mit der nötigen Inbrunst vorzulesen – was vermutlich der Hauptgrund dafür sein wird, dass ich nicht den von ihm definierten Erfolg haben werde in meinem Leben (überhaupt fühle ich mich von seinen Abhandlungen über Versager teils eher angesprochen…).
Mein Fazit
Wie du siehst,
überschneiden sich die Bücher thematisch häufig. Klar nimmt man
von jedem Buch noch einen weiteren Aspekt mit, der im anderen nicht
enthalten war, trotzdem denke ich nicht, dass man sie alle gelesen
haben muss. Möglicherweise folgt jetzt ein Sturm der Entrüstung:
„Wie kannst du so etwas sagen? Jedes Buch ist eine lohnende
Investition in die persönliche Entwicklung!“ Dem möchte ich auch
gar nicht widersprechen. Allerdings setzt bei mir irgendwann eine
gewisse Ermüdung ein, wenn ich immer wieder das gleiche lese.
Welche Bücher würde ich
daher empfehlen? Eines der grundlegenden Bücher zum Thema Ziele, sei
es das von Brian Tracy, Stephen Covey oder Rainer Zietelmann. Und
wenn du dann noch etwas Leichtes suchst, ist John Strelecky auch noch
nett.
So oder so: Viel Spaß
beim Auswählen und lass mich wissen, was du von den Büchern hältst,
wenn du sie gelesen hast.